c't Foto 03/15: Korrekturen und Ergänzungen zu ML-Artikeln

Started by Walter Schulz, April 25, 2015, 02:39:52 PM

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Walter Schulz

Short notice for non-german speakers:
German magazine "c't Digitale Fotografie" covered ML in issue 03/15. This post should provide errata and clarification for german-only speakers. At least for those who dare to go ML but challenged with english language).

Hallo!

Dies Post soll die deutschsprachigen Leser mit Errata und Erläuterungen/Ergänzungen der c't-Artikel versorgen. Es wird - so geplant - laufend ergänzt. Der Text ist nicht mit den Entwickler abgesprochen, sondern alleine auf meinem Mist gewachsen. Also Irrtumsvorbehalt und persönliche Ansichten inbegriffen.
Viel Spaß mit Magic Lantern!

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Grundsätzliches zu "stable", "nightly builds" und "alpha"
Die Wertung des Autors unterscheidet sich deutlich vom Konsens innerhalb dieses Forums.

"Stable" (im Artikel als "Finale Version" bezeichnet) ist jetzt mehrere Jahre alt und etliche Erweiterungen sind dort schlichtweg nicht verfügbar. "Stable" wird nicht mehr gepflegt und bekannte Fehler werden in dieser Version nicht mehr beseitigt. Fragen zu "stable" werden im Forum normalerweise ignoriert oder mit dem Verweis auf die "nightly builds" abgewiesen.

Zu "nightly builds" (im Artikel als Beta-Versionen bezeichnet): Die Entwickler haben vor einiger Zeit das Entwicklungsmodell auf Rolling Release umgestellt, Das bedeutet, dass jede abgenommene Änderung am Code zu einem neuen ML-Build führt. Natürlich ist dieser Code getestet, aber eben nicht in der Tiefe bzw. mit einer breiten Anwenderbasis.
Man muss ja nicht jedes Update einspielen. Im Gegenteil, wer jedem Update hinterherläuft, kann auch auf Überraschungen stoßen.
Ach, noch was: Jede Änderung am Code führt automatisch zu einem neuen Build für *alle* Kameras. Es kann gut sein, dass die eigene Kamera von den Änderungen nicht betroffen ist. Ausnahme ist hier war (bis zum 14.01.2017) die 5D Mark III (5D3) mit Firmware 1.2.3. Diese Builds werden wurden durch einen der Entwickler (a1ex) verwaltet und nur dann erzeugt, wenn es wirklich um Code-Änderungen für 5D3 geht ging. Inzwischen gilt diese Ausnahme nicht mehr.
Einige wichtige Erweiterungen von ML sind nur für "nightly builds" verfügbar. Dies betrifft u. a. Auto-ETTR, Dual-ISO, alle RAW-Video-Modi, Auto-Expo, Silent-Pics. Selbst das mehr beiläufig erwähnte Spiel "Arkanoid" ist ein "Modul", das nur in diesen Versionen existert.
Zu den Nightly Builds -> Seite rechts oben -> Downloads -> Nightly Builds (Disclaimer lesen!) -> Kameratyp auswählen.

"Alpha": Da hat der Autor völlig recht, das ist nichts für Schattenparker!

Inkonsistenz beim Bildmaterial

Leider wird im Bildmaterial nicht zwischen "Stable" und "Nightly Build" unterschieden. Auf Seite 128 "Aufbau der Menüs und Anzeigen" stammt das grosse Bild aus "Stable", die Erläuterung der Reiter jedoch aus den "Nightly Builds". Auf den Reiter "Modules" wird überhaupt nicht eingegangen.

Was ist Magic Lantern(S. 126)
Es fehlt in der Auflistung der Eigenheiten (Vor- und Nachteile), dass mit dem Ladevorgang von ML beim Starten und beim Verlassen des Standby (=Automatische Abschaltung) eine Verzögerung von etwas weniger als einer Sekunde verbunden ist. Diese Verzögerung ist auch dann vorhanden, wenn *keine* ML-Speicherkarte in der Kamera ist. Ob sich darauf Nachteile ergeben, hängt vom Einsatzgebiet ab. Falls es nach längerer Inaktivität um jeden Sekundenbruchteil geht, kann ich nur empfehlen, die Zeitspanne der automatischen Abschaltung zu erhöhen. Zu Ungunsten der Batterie-Ladung.
Die Benutzer von Eye-Fi-Karten kann es durch diesen Zugriffsmechanismus härter treffen, da die Kamera eventuell vollständig die Arbeit verweigert. Es bleibt in diesem Fall nur die Deinstallation von ML. Siehe Anmerkung weiter unten bei "Deinstallation (S. 127)"

Wann welche Version(S. 126)
Die Nightly Builds in ihrer aktuellen Ausprägung sind auf eine einzelne Kamera-Firmware-Kombination programmiert. Schon allein aus diesem Grund ist die Empfehlung des Autors nur für die veraltete Stable/Final-Version anwendbar.
Da die Kameras unterschiedliche Fähigkeiten/Grenzen unterschiedliche Einstellungen bedingen können, kann ich jedoch auch für die Stable/Final-Version keine Empfehlung für dieses Vorgehen abgeben.

Für diese Kameras gibt es Magic Lantern (S. 127)
Es fehlen 650D und 7D in der Liste.
Anmerkung: Die 5D3 ist die einzige Kamera, für die 2 Firmware-Versionen unterstützt werden, nämlich 1.1.3 und 1.2.3 (bzw. zukünftig 1.1.3 und 1.3.3). Den Grund kann man hier finden.

Installation und Deinstallation (S. 127)
Die Einschränkung, dass zur Installation Karten mit max. 32 GB verwendet werden dürfen, gilt bei den Nightly Builds nur noch für die 550D und 600D nicht. (Seit 24.06.2015 gibt es für die 550D einen neuen Installer. Für 600D gibt es den neuen Installer seit dem 22.04.2016)

Deinstallation (S. 127)
ML benötigt 3 Dinge für den Start:
- Eine Kamera mit gesetztem "Bootflag".
- Eine bootfähige Karte
- Karte mit allen ML-Dateien (Autoexec.bin + ML)
Die im Artikel beschriebene Deinstallationsmethode setzt jedoch das "Bootflag" der Kamera nicht zurück. Damit ist auch die oben beschriebene Verzögerung beim Start und beim Verlassen der automatischen Abschaltung immer noch vorhanden!
(Und wie schon weiter oben erwähnt, werden Benutzer von Eye-Fi-Karten eventuell ihre Karten nicht mit diesen Kameras einsetzen können).
Um Magic Lantern zu deinstallieren, wird das Firmware-Update einfach noch mal aufgerufen (hierbei wird die FIR-Datei von ML benötigt). Nach Installation wird ein Countdown eingeleitet, der bei Ablauf das Bootflag zurücksetzt. Die ML-Dateien verbleiben dann auf der Karte, aber die Karte wird ihrer Bootfähigkeit beraubt.


Aufbau der Menüs und Anzeigen (S. 128ff)
Wie schon erwähnt, herrscht im Artikel keine klare Trennung zwischen "stable" und "nightly builds". Bildmaterial zu beidem, die Menü-Beschreibung im Text deckt "stable" ab. Und wenn ich schon "stable" als veraltet und "nightly builds" als das neue Schwarz anpreise, muss ich wohl auch was zum Menü-System schreiben.

Die Magic-Lantern-Menüs(S. 129/130):
Im Bemühen, das etwas überbordernde Menüsystem zu vereinfachen, haben die Entwickler den Icon-Wildwuchs beschnitten. Es gibt
jetzt nur noch 3 Formen:
Rund -> Ohne Untermenü
Quadrat -> Mit Untermenü
Abspiel-Dreieck -> Start einer Aktion/Funktion





Der jeweilige Status wird über Farbe und Schattierung angezeigt
- grün -> Option aktiviert
- grau -> Option deaktivert

Sollte eine Option im aktuellen Modus (Foto ohne Liveview, Foto mit Liveview, Video, AF aktiviert/deaktiviert ...) nicht verwendbar sein, wird das jeweilige Icon abgedunkelt.



Im obigen Bild tauchen Icons in blauer Farbe auf. Dies kennzeichnet Einstellungen von ML, die sich auf das originale Canon-Menü auswirken. Eine Änderung des ISO-Werts in ML wird ebenfalls im Canon-Menü angezeigt und vice versa.

Zu den Optionen mit Untermenü: Entweder taucht in der Spalte rechts neben dem Titel ein Abspiel-Dreieck auf oder am rechten Bildrand ein Q mit Abspiel-Dreieck. Bei der ersten Möglichkeit geht es mit SET zum Unter-Menü, bei der zweiten eben mit Q.

Nebenbei: Man kann im ML-Menü den Weißabgleich von "Auto" auf einen Kelvin-Wert ändern, aber nicht wieder auf "Auto" stellen. Man muss dazu ins Canon-Menü und auch dann gibt es vielleicht eine kleine Hürde, da das entsprechende Feld leeren Inhalt anzeigt (650D).



Wer jetzt darauf schließen mag, das AWB bei den ML-Entwicklern nicht besonders hoch geschätzt wird, liegt vielleicht nicht ganz daneben.

Wenn man sich in der obersten Menü-Hierarchie befindet und die Menu-Taste betätigt, kommt ein alternatives Menü zum Vorschein.



Mit erneutem Druck auf die Menu-Taste bekommt man die konservativere Ansicht wieder.

Wichtig: Feature-List
Wie schon erwähnt, gibt es bei den Nightly-Build-Versionen eine erzwungene Zuordnung des Builds zu einer bestimmten Kamera-Firmware-Kombination.
Im Gegensatz zu der veralteten Stable/Final-Version sind die verfügbaren ML-Features grundsätzlich ebenfalls von Kamera/Firmware abhängig.
https://builds.magiclantern.fm/#/features
Besonders augenfällig wird es bei den Audio-Features: 5D Mark II und 600D haben alle aktuellen ML-Optionen implementiert, bei 650D gibt es z. Zt. "nur" die Pegelanzeige.
Falls man eine Option an der Kamera vermisst, bitte hier zuerst nachschauen.

Wichtig: Module
In den Nightly-Builds wurden einige Funktionen/Features als sog. Modul programmiert. Hier finden sich vor allem neuere Entwicklungen, z. B.:
- Auto Exposure: Eine Art P-Modus auf Steroiden. Deutlich erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten.
- Dot Tune AFMA: Erstellt automatiert AF-Korrektur-Daten bei unterstützten Kameras.
- Dual-ISO: Vermehrte Dynamik durch ISO-Manipulation mit Zeilensprung.
- Auto-ETTR: Rauschärmere Bilder durch Expose-To-The-Right
- Silent Pics: Fotos bei geöffnetem Verschluß.
- Und alle RAW-Video-Funktionen.
- Und noch mehr.
Es gibt auch Module als Eigenentwicklungen, die nicht in der eigentlichen ML-Distribution mitkommen. Entsprechende Infos sind in den Foren zu finden.

Wenn das entsprechende Modul geladen wird (erfordert Neustart), stehen danach in den ML-Menüs neue Optionen bereit.
Für die Module gibt es einen eigenen Reiter

Zwei Module sind zur Zeit geladen. Welche das sind, wird am besten dann klar, wenn man mal mit den Modulen herumgespielt hat. Übungsaufgabe!
Bei den Modulen gibt es nach Tastendruck auf Q einen kleinen Hilfstext.

Auch bei den Modulen gilt, dass nicht jede Kamera jedes Feature verfügbar hat. Die 1100D z.B. ist von Hause aus so eingeschränkt, dass kein RAW-Video möglich ist. Und die ML-Entwickler können nun mal nur das verwenden, was von Canon in der Firmware mitgebracht wird. Dies gilt auch für Funktionen wie die AF-Korrektur für Objektive, die in relativ wenigen Kameras eingebaut ist.

Walter Schulz

Überblick behalten
Ja, der Autor findet volle Zustimmung, auch bei den Entwicklern und seine Warnung ist durchaus angebracht. Das Menü *ist* sehr umfangreich. Der Ausdruck "YAMLMO" (yet another ml menu option) wird auch intern als Warnung vor weiterem Wildwuchs verwendet. Zum Glück ist ML Open-Source und "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!" (F. Hölderlin).

Es gibt in den Nightly Builds mindestens 3 Möglichkeiten, sich mehr Überblick zu verschaffen:

1. Der Reiter "Modified"
Unter dem Delta-Zeichen wird angezeigt, welche ML-Einstellungen seit dem letzten Start verändert wurden. Ein in die Kamera verlagertes Kurzzeitgedächtnis, sozusagen.


2. Der Reiter "MyMenu"
Entsprechend Canons "My Menu" kann man sich auch bei ML einen Reiter zusammenstellen, in dem man seine Favoriten aus dem ML-Optionen (inkl. Optionen aus den Untermenüs) versammelt.


Die Auswahl geschieht über die Option "Customize Menus" im Reiter "Prefs"

Wer bestimmte Funktionen/Optionen nicht benötigt, kann sie mittels "Customize Menus" auch ausblenden.

3. Config presets
Sollte man sich mal in ML eingefuchst haben, wird man die Optionsvielfalt einerseits schätzen, aber sich auch manchmal verflucht wähnen, wenn man unterschiedliche Einstellungen benötigt und sich durch die Menüs hangeln muss. Im Artikel wird wird in diesem Fall zu unterschiedlichen Karten mit jeweil fest gespeicherten Einstellungen geraten.

Die in Nightly Builds verfügbaren Optionen, um eigene Konfigurationen abzuspeichern, wurden kräftig erweitert. Gibt es in der Version Stable/Final gerade mal eine einzige abspeicherbare Konfiguration, gibt es jetzt nahezu keine Beschränkung in der Anzahl. So ist es möglich, sich mal für Makro-Fokusreihen optimal einzurichten oder für Belichtungsreihen vom Stativ oderoderoder. Alles auf einer Karte, wenn man will.

Über den Prefs-Reiter geht es zur Option "Config files" mit der Eintrag "Config Presets".

3a. Option "Startup Mode"

Die Option "Startup Mode" bringt ML dazu, eine Konfiguration dem Modus des Wahlrades zuzuordnen und beim Start zu laden. M, Av, Tv und sonstige "Kreativ"-Modi stehen zur freien Wahl.

3b Option "Startup Key"


Bei dieser Option kann man während des Starts einen der 3 Taster betätigen (und gedrückt halten), damit die zugeordnete Konfiguration geladen wird. Der Info-Taster ist ein bisschen tricky, da man bis zum Drücken einen kurzen Augenblick warten muss. Info gedrückt halten und Kamera starten, wird also nicht funktionieren. Leider geht dies aus der kurz gehaltenen Textzeile nicht hervor.

Der mitzählende Leser wird sich nun fragen, wo die quasi unbeschränkte Anzahl möglicher Konfigurationen bleibt. Dies wird in der nächsten Option beschrieben. Bald.

3c Option für bis zu 13 selbstdefinierten Voreinstellungen (für Fortgeschrittene)
Eine erhebliche Erleichtung für Power-User, finde ich. Nicht ganz so genial wie geschnitten Brot, aber knapp danach.

Beim Zugriff auf die Speicherkarte vom PC aus, kann man im Unterordner ML\Settings bis zu 13 Unterordner erstellen. Die dabei erstellten Namen werden im ML-Menü im Reiter Prefs -> Config Files -> Config preset angezeigt.



Da die Namenskonvention auf 8 Zeichen beschränkt ist und Groß/Kleinschreibung ignoriert wird, fällt es nicht immer leicht, sprechende Namen zu vergeben. Bei mir steht
P_DFF für Fokus Stacking im Foto-Modus, P_FOFA für die Fokus-Falle im Foto-Modus, V_* bezeichnet bei mir die Video-Modi.

Besonderheiten beim Umgang mit Config Presets:
- ML kann die Umschaltung von einer Voreinstellung zur anderen nur über einen Neustart der Kamera erreichen. Falls bei der Umschaltung Module ge- oder entladen werden müssen, ist sogar ein zweifacher Neustart der Kamera notwendig.
- ML kann nur sehr wenige Einstellungen des Canon-Menüs manipulieren. Es ist z. B. über die Voreinstellungen nicht möglich, Liveview ein- oder auszuschalten oder die Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung zu aktivieren/deaktivieren.
- ML wird in der Grundeinstellung immer die geladene Voreinstellung beim Beenden speichern, ohne Rückfrage. Dabei können mühsam erarbeitete Preset-Einstellungen unbeabsichtigt überschrieben werden. Auf diesen Umstand weist auch der Autor hin. Die Option "Config Autosave" OFF verhindert das, wird aber auch dafür sorgen, dass man Änderungen an bestehenden Presets nur über Hangelei durch das Menü abspeichern kann.
Falls man die Option "Save config now" in My Menu setzt, hat man alle Möglichkeiten offen. Wenn man vor dem Abschalten daran denkt, diese Option  auch aufzurufen, natürlich.
- Mein Tip, falls eigene Custom Presets verwendet werden: Den ML/Settings-Ordner immer auf dem PC sichern! 

Falls man mehrere Karten an einer Kamera verwendet und dort die gleichen Einstellungen haben will, kann man den gesicherten Settings-Ordner auf die anderen Karten kopieren und die Einstellungen sind nach dem Start sofort verfügbar.

Hilfe bekommen (S. 130)
Die Stunde der Wahrheit. Irgendwo muss doch der Haken bei den Nightly Builds sein ...
In den Nightly Builds gibt es grundsätzlich keine Hilfe-Texte in der Kamera. Die oben erwähnten Hilfen bei den Modulen sind leider die Ausnahme. Dieser Umstand sorgt regelmässig bei den Benutzern für Verwirrung, da die Fehlermeldung "Help files not found" explizit darauf hinweist, dass man wohl einen Installationsfehler gemacht hat.
Eine neue Hilfe ist angekündigt, aber es gibt dafür kein Ziel-Datum.
(Nebenbei: So etwas wie ein Ziel-Datum gibt es bei der ML-Entwicklung nicht. Wer nach einem Fertigstellungstermin fragt, wird - mehr oder minder freundlich - auf die Troll-Abteilung der FAQ verwiesen.)

Focus Stacking (S. 132ff)
Keine Überraschung mehr: Auch diese Funktion wurde überarbeitet und mit mehr Einstellungsmöglichkeiten versehen. Und eine Option ist in ein anderes Untermenü verschoben worden: Step size findet sich nun in "Focus settings".

In "Final/Stable" gab es nur die Möglichkeit, die Fokusebene vom Startpunkt aus in den Hintergrund zu verschieben. Jetzt gehen sowohl Hinter- als auch Vordergrund und die Anzahl der Aufnahmen ist für beide Richtungen getrennt einstellbar.
Ein bisschen Vorsicht ist bei der Option "Num. pics in front" geraten. Sollte die Naheinstellgrenze erreicht werden, bricht die Fokusreihe mit Fehlermeldung ab.
"Focus steps / picture" wird mit der Einstellung "Step Size" (Fokus Settings) verrechnet.
"Flash delay" lässt dem Blitz die eingestellte Anzahl an Sekunden zum Laden.
Wer mit der Filmerei nicht so bewandert ist, wird bei der Option "Copy rack focus range" mit den Schultern zucken. Als "Rack Focus" oder "Focus pulling" wird bei der Filmerei der Wechsel der Fokusebene bezeichnet. Bei der professionellen Filmerei geschieht das meist manuell durch den Assistenten mit der im Deutschen seltsam klingenden Bezeichnung "Focus Puller". ML kann zwischen 2 Fokuseinstellungen wechseln, Geschwindigkeit ist dabei einstellbar.

Da "Rack focus" und "Focus stacking" sehr ähnlich arbeiten (= verschiebe Fokuspunkt von A nach B) verwenden beide die Einstellungen aus "Focus settings".

Daher ist auch der Punkt "Step size" aktuell in diesem Menü zu finden.
Mit "Step delay" lässt sich - je nach Objektiv und dessen Fokusgeschwindigkeit - der AF-Motor beeinflussen. Zu geringe Werte können dafür sorgen, dass sich der Motor "verschluckt".
Mit "Step wait ON" wird die Kamera auf die Bestätigung des AF-Motors warten.
Die beiden folgenden Punkte besorgen die Zuordnung der "Arrows", also der Pfeiltasten-Funktion zur Fokusverstellung.
"Start delay" wartet die eingestellte Sekundenanzahl ab, bevor die erste Aufnahme erfolgt.

HDR (S. 138ff)
HDR in ML verwenden
In den Nightly Builds wurde die Funtion in "Advanced Bracket" umbenannt.
Es gibt zwar auch 6 Optionen, aber "Post scripts" wurde gestrichen, stattdessen findet man "Bracket type" mit den 3 Einstellungen
"Exposure (Tv,Ae)" -> Belichtungsreihe, wie man sie kennt
"Exposure (Flash)" -> Belichtungreihe per Blitz-Leistung
"DOF (Aperture)" -> Die Belichtung bleibt konstant, aber Blende und Belichtungszeit werden verändert. DOF = Depth of Field = Schärfentiefe.

Frames: Die maximale Anzahl der Aufnahmen ist nun 12.
EV Increments: Obergrenze ist jetzt 8 EV.

Kleine Ergänzung: Die Advanced Bracket-Funktion hat keine 30-Sekunden-Beschränkung bei der maximalen Belichtungszeit.

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So, das sollte es gewesen sein. Falls jemand Errata/Ergänzungen zu den Errata/Ergänzungen hat: Immer her damit!